Was dein Kopf mit deinem Kontostand zu tun hat (Money Mindset)
von Susann Männich
von Susann Männich
Du verdienst als Ärztin gutes Geld, aber trotzdem wird es auf dem Konto nicht mehr? Oder sparst du schon fleißig, aber irgendwas kommt immer dazwischen und macht deinen Vermögensaufbau wieder zu Nichte? Dann solltest du unbedingt weiterlesen.
Viele setzen beim Thema Geld und Sparen bei den offensichtlichen Dingen an: sie überlegen sich eine gute Anlagestrategie, sie belesen sich zu den verschiedenen Investitionsmöglichkeiten oder fragen ihren Berater um Rat.
Das ist alles wichtig und sinnvoll. Ich würde dir dennoch empfehlen einen Schritt vornweg zu gehen. Denn das beste Krankenhaus-Equipment nützt dir nichts, wenn du nicht auch eine exzellente Ärztin bist.
Meine Oma hat immer gesagt, Geld ist nicht das Wichtigste im Leben. Hauptsache wir sind gesund. Dadurch hat sich gesund sein für mich mit arm sein verbunden. Das klingt absurd, denn was hat das eine mit dem anderen zu tun? Aber in dem Moment habe ich es als wahr angesehen. Es hat sich in mir verankert:
arm = gesund
reich = krank
und wer ist schon gerne krank?
Wenn du in deiner Kindheit oft zu hören bekommen hast, dass Geld etwas Schlechtes ist, dann wird dein Unterbewusstsein verhindern, dass du Vermögen aufbaust.
Vielleicht klingt das für dich zu weit hergeholt. Die Wahrheit ist jedoch, dass es ein Naturgesetz ist:
Wie im Inneren so im Äußeren.
Hast du schon mal davon gehört, dass Gedanken wirkende Kräfte sind? Physikalisch gesehen ist das in jedem Fall so. Wir ziehen die Dinge in unser Leben, auf die wir uns konzentrieren – positiv wie negativ. D.h. das was du im Inneren über Vermögen und Reichtum glaubst, wird sich in der äußeren Welt, also auf deinem Konto, manifestieren.
Wusstest du, dass 90% der Gedanken, die wir täglich denken, die gleichen sind, die wir gestern und vorgestern schon gedacht haben?
Das meiste davon ist darauf zurück zu führen, welche Erfahrungen und Programmierungen wir früher, insbesondere in unserer Kindheit, erlebt haben.
Auch im Bereich des Geldes ist es entscheidend, was du denkst. Wenn in dir verankert ist, dass reiche Menschen unehrlich sind, dann wirst du niemals Wohlstand aufbauen können. Denn in dem Moment wärst du ja selbst ein unehrlicher Mensch.
Du kannst das natürlich alles als Humbug abtun, aber dann verpasst du den vielleicht größten Hebel für deinen eigenen Vermögensaufbau.
Es ist alles eine Frage der inneren Einstellung. Die meisten haben sich aber noch nie Gedanken darüber gemacht, wie sie tatsächlich über Geld und alles was damit zu tun hat, denken.
Um herauszufinden, wie du in Bezug auf Geld tickst, könnten dir diese Fragen weiterhelfen:
1. Was haben deine Eltern oder andere dir nahe stehende Personen in deiner Kindheit/ Jugend über Geld gesagt? Waren es positive oder negative Aussagen?
Beispiele:
2. Wie sind deine Bezugspersonen mit Geld umgegangen?
3. Siehst du in deinen eigenen Gedanken und Handlungen Parallelen dazu? Oder vielleicht das genaue Gegenteil, gemäß dem Motto: ich werde nie wie meine Eltern sein?
4. Kannst du dich an ein konkretes einzelnes Ereignis erinnern, welches dich nachhaltig zum Thema Sparen/ Geld verdienen/ Reichtum geprägt hat?
Die Antworten können dir dabei helfen herauszufinden, wie du finanziell eingestellt bist.
Nur wenn du dir dessen bewusst wirst, kannst du dein -Achtung neudeutsches Wort- Mindset nachhaltig auf Vermögensaufbau ausrichten.
Ansonsten sabotierst du dich unbewusst selbst und findest im Nachhinein rationale Gründe dafür, wie beispielsweise: es war „ein schlechtes Börsenjahr“ oder es gab wieder ungeplante Ausgaben.
Um dir zu veranschaulichen, wie dein Kopf funktioniert, stell dir einfach einen Eisberg vor. Das was wir an der Oberfläche bewusst wahrnehmen können, ist nur ein Bruchteil dessen, was darunter verborgen liegt.
Genauso ist es mit unseren Entscheidungen und den Gründen hierfür. Das was wir täglich tun (oder auch nicht tun!) hängt stark damit zusammen, was wir denken, was uns vorgelebt wurde und welche Erfahrungen wir zu dem jeweiligen Thema bereits gemacht haben. Im Laufe der Zeit werden daraus Gewohnheiten, der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier.
Da diese Programmierungen sehr tief verankert sind, ist es gar
nicht so leicht diese zu ändern. Dir dessen bewusst zu werden und auf deine Gedanken und inneren Dialoge zu achten ist jedoch der erste Schritt in die richtige Richtung.
Denn das Gute ist: Gewohnheiten kann man auch wieder ändern.
Im Moment habe ich z.B. eine Vereinbarung mit mir selbst, dass ich mich für eine ganze Woche über nichts und niemanden beschwere – auch nicht gedanklich! Das ist wirklich nicht einfach. Es verdeutlicht mir enorm, wie schnell man eigentlich in alte Muster zurückfällt und dass es wesentlich einfacher ist, Gründe für die eigenen Fehler bei anderen zu suchen. Sonst müsste man sich ja mit sich selbst auseinandersetzen.
Laut T. Harv Eker, Autor von „Secrets of the Millionaire Mind“ gibt es vier Schlüsselelemente, mit denen du dein Verhaltensmuster für deine Finanzen ändern kannst.
Etwas Gedankenhygiene betreiben. Die verstaubten und teils überholten Aktenschränke unserer Vergangenheit mit neuen Ordnern bestücken. Ich weiß, das ist nicht immer einfach, langfristig gesehen zahlt es sich jedoch aus – dein Kontostand wird es zeigen.
Der Autor hat sich hierfür eingehend mit den Denkmustern reicher Menschen befasst und festgestellt, dass sich diese enorm von denen ärmerer Menschen oder auch von der Mittelschicht unterscheiden.
Übrigens, wenn du beim Lesen der Worte „reiche Menschen“ und „ärmere Menschen“ ein seltsames Gefühl bekommen hast, dann ist das ein guter Hinweis darauf, dass du mit Geld oder Wohlstand im Allgemeinen ein zwiespältiges Verhältnis hast. In solchen Momenten lohnt es sich genau hinzuhören, um herauszufinden, was du wirklich in deinem tiefsten Inneren (analog dem Eisberg unter der Oberfläche) denkst.
Mich hat schon sehr früh interessiert, warum Menschen sind wie sie sind. Was Erfolgreiche von weniger Erfolgreichen unterscheidet. Warum manche motiviert auf Arbeit gehen und andere schon früh um acht auf den Feierabend warten.
Wenn du dich auch einmal damit befassen solltest, wirst du unweigerlich auf Namen wie Tony Robbins oder Dale Carnegie stoßen. Carnegie wurde einmal gefragt, was die größte Erfahrung war, die er bisher gemacht hatte. Seine Antwort:
„Die bei weitem wichtigste Lektion, die ich je lernte, war die Entdeckung, welche Bedeutung unsere Gedanken haben… Unsere geistige Einstellung ist der Faktor X, der unser Schicksal bestimmt.“
Auch der römische Kaiser Marc Aurel hat es treffend formuliert:
„Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.“
Ich bin fest davon überzeugt, dass Gedanken und Gefühle unser Handeln und damit unser Leben beeinflussen. Das Schwierige dabei: die Ergebnisse sind meist zeitverzögert, sodass wir sie nicht mehr mit früheren Gedanken in Verbindung bringen.
Nehmen wir mal den Satz „Spare in der Zeit, so hast du in der Not.“ Worauf zielt dieser Gedanke ab? Dass dein Erspartes für Notfälle da sein soll. Das klingt erstmal vernünftig, doch wofür wirst du dein Erspartes unweigerlich ausgeben? Für irgendeinen Notfall, irgendeine ungeplante Ausgabe.
Das heißt nicht, dass du morgen ins Casino gehen sollst, um dort alles auf rot zu setzen, weil du vielleicht an dem Tag mit einem guten Gefühl aufgewacht bist. Sondern vielmehr, dass du deine Gedanken, und eben auch dein Denken auf deinen eigenen Vermögensaufbau, mit Bedacht wählst.
Zur Erinnerung: 90% der Dinge, die du heute denkst, hast du auch schon gestern und vorgestern gedacht. Und diese haben dich zumindest finanziell dorthin gebracht, wo du heute stehst.
Wenn du damit zufrieden bist, dann ist das super! Da hast du schon die richtige Vorarbeit geleistet.
Die eigenen Gedanken bewusst zu wählen, klingt leichter gesagt als getan und benötigt etwas Übung.
Deshalb achte doch einfach mal die nächsten 7 Tage darauf, was für Gedanken/ Gefühle dir kommen, immer wenn das Thema Finanzen auch nur im Entferntesten angeschnitten wird. Sei es in Gesprächen mit Arbeitskollegen, mit Freunden, deiner Familie oder auch im Fernsehen, bei Netflix oder im Radio.
Schreib mir gern in den Kommentaren dazu!
Dein Kontakt zu mir:
Susann Männich
Dürerstraße 96
01307 Dresden
Mobil: 0172-5430587
E-Mail: info@ finanzaerztin.com
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